Hort & Nabe Löwenfeld

Linz 2020


Wettbewerb 2017 (1.Rang)

Rund 600 Schüler aus 25 Nationen– ja, in der Löwenfeldschule herrscht neben baulicher auch kulturelle Vielfalt. Diese Vielfalt wird im neuen Zubau mit Offenheit und Betonung der Gemeinsamkeit architektonisch aufgenommen und ein Mehrwert nicht nur für den Schulstandort, sondern auch für das Umfeld geschaffen.

ALLE GUTEN DINGE SIND DREI.

Die Zusammenführung von Volksschule und Hort an einem Standort und die Erweiterung der Nachmittagsbetreuung der Mittelschule ist durch drei Ideen geprägt. 

Zuallererst wurde das neue Bauwerk so gesetzt, dass zwischen Alt- und Neubau ein öffentlicher Raum, eine öffentliche „Spielstraße“ entsteht. Schon nach ein paar Monaten Reality-Check war klar: Das funktioniert. 

Von außen auch gut erkennbar ist der Zubau weitestgehend vorgefertigt und reduziert. Nur wenige Materialien kamen zum Einsatz. Innen ist alles sehr hell, viel Holz prägt die Atmosphäre. Der Bezug zum Außenraum spielt eine wesentliche Rolle. 

Und drittens, da geht es um die innere Organisation sind die Räume für die Kinder in kleine Einheiten auch „Cluster“ genannt gegliedert. Dunkle Gänge mit endlosen Türen gibt es hier nicht. Es ist gemütlich und die Kinder haben viel Raum sich zu entfalten. 

 
 

Da, wo sich jetzt die „Spielstraße“ von der Zeppelin- bis zur Denkstraße spannt, war bis vor kurzem noch die „Hinterseite“ der Bestandsschule. Eine Sackgasse mit den Parkplätzen der Lehrer prägte den Außenraum. Heute ist dort die ursprüngliche Verbindung im Quartier wiederhergestellt, es treffen sich Jung und Alt, in der Pause und am Nachmittag wird gespielt und am Wochenende gehört der Raum der Öffentlichkeit. Die Wiener Landschaftsarchitektin Carla Lo hat dazu den Freiraum gestaltet. Das Muster am Boden ist inspiriert von geknüpften Freundschaftsbändern der Kinder und Jugendlichen und verbindet gleichsam den Bestand mit dem Zubau. Im Zusammenspiel mit der Kirche, der Schule und der Nachmittagsbetreuung entsteht hier fast so etwas wie ein neuer Dorfplatz, der öffentlich genutzte Park Richtung Zeppelinstraße konnte erhalten werden.

Von Beginn an wurde auf wenige Materialien gesetzt: Beton, Holz und Glas. Dank hoher Vorfertigung gelang eine rasche und saubere Umsetzung. Für die robuste Sockelzone kamen Betonfertigteile zum Einsatz. Oben drauf wurde mit Holz gearbeitet. Auch wurde von Beginn an auf Erweiterungsmöglichkeiten gesetzt. Statik und innere Erschließung sind bereits für eine mögliche Ausbaustufe gerüstet. 

Die gruppenartige Anordnung der Räume in Cluster- drei bis fünf Gruppenräume werden um einen offenen „Marktplatz“ herum gruppiert- sorgen für eine gemeinsame Mitte und vielfältige Blickbeziehung und Kommunikation zwischen den Gruppen. Dadurch reduzieren sich kaum nutzbare Gangflächen, es entsteht bessere Orientierung und diese „Marktplätze“ sind frei und flexibel nutzbar. Es entstehen vielfältige Lern- und Lebenswelten für die Kinder.

 

Fotos: Violetta Wakolbinger

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